„Um das Miteinander in Europa war
es schon besser bestellt. […] Es muss etwas getan werden. […] Der Vorschlag
„Vor allem: Kultur soll der europäischen Öffentlichkeit präsentiert werden.“ (Auszug
aus der Szenariobeschreibung des Planspiels)
Ausgehend von der Idee, die gemeinsame europäische Kulturpolitik zu stärken, schlüpften die Schülerinnen und Schüler der Klasse SGS 12-2 in die Rollen von EU-Parlamentariern, EU-Kommissarinnen und Mitgliedern des Rats der EU. Nachdem der Planspielleiter Adrian Schilde vom CIVIC Institut für Internationale Bildung den Status quo erklärt, zentrale Herausforderungen genannt und das Ziel einer verstärkten gesamteuropäischen Kulturpolitik präzisiert hatte, simulierte die Klasse den komplexen Prozess des Gesetzgebungsverfahrens der EU.
Die zentralen Konfliktfelder wurden schnell deutlich: Was macht die Europäische Union aus? Was haben die Staaten gemeinsam? Welche Rolle spielen die Sprachen? Oder: Woher sollen die Gelder für Personal und Projekte kommen? Begleitet wurden die Diskussionen in Rat und Parlament von Peter Lutz von der Konrad-Adenauer-Stiftung, die diese besondere Lernsituation ermöglichte. „Würde ich mit Europa neu beginnen, würde ich die Kultur an den Anfang setzen.“ Auch wenn mittlerweile klar ist, dass Jean Monnet diesen Satz nie gesagt hat, steckt in diesem vermeintlichen Zitat die Idee, die die Schülerinnen und Schüler gespürt haben: Bei der Idee der Einheit in Vielfalt muss für die Einheit immer wieder neu gestritten werden. Jedoch ist der Einsatz lohnenswert!
Am Samstagnachmittag vor dem ersten Advent präsentierte
sich die festlich geschmückte Aula der Droste-Hülshoff-Schule von ihrer besten
Seite. Viele Lehrkräfte und Schüler hatten in den Tagen davor Zeit und
Phantasie investiert, um den ca. 100 Gästen der Fraternität Friedrichshafen
einen schönen Rahmen für ihre Weihnachtsfeier zu bieten.
Die musikalische Untermalung durch das Akkordeonorchester Friedrichshafen vertiefte die adventliche Stimmung und die aufkommende Weihnachtsstimmung führte zu vielen intensiven Begegnungen zwischen den Gästen und den zahlreichen Helfern aus der Lehrer- und Schülerschaft.
Häufig endeten die sich dabei ergebenden Kontakte und
Gespräche mit einem von Herzen kommenden Dank, der deutlich machte, wieviel
Freude hier geschenkt und angenommen wurde. Sätze wie „Für viele von uns ist
das Weihnachten!“ erinnern daran, dass Glück, Gesundheit und Überfluss nicht
selbstverständlich sind und unterstreichen, wie wertvoll das von den Helfern
erbrachte Engagement ist und hoffentlich noch viele Jahre sein wird.
Ein herzliches Dankeschön der Schulleitung geht an alle
Mitwirkenden, die diese Adventsfeier möglich gemacht haben!
6 Schülerinnen und Schüler
der Droste-Hülshoff-Schule zum Austausch in Leipzig unterwegs
„Die beste Bildung findet ein
gescheiter Mensch auf Reisen“ soll Goethe einmal gesagt haben. Und der muss es
nun wirklich wissen, denn er ist enorm viel herumgereist in seinem Dichter- und
Denkerleben. In Leipzig war er auch. So wie wir. Er hat dort Jura studiert,
nicht so erfolgreich, sagt man. Wir waren zum Schüleraustausch dort, nicht sehr
lang, aber sehr intensiv, finden wir. Vom 3. bis 6. November haben wir unsere
Partnerschule, das Berufliche Schulzentrum Leipziger Land in Böhlen besucht,
waren dort in Gastfamilien untergebracht und haben neben deren Familienalltag
auch das Schulleben und das wunderschöne Leipzig und seine Umgebung
kennengelernt. Wir, das sind Celina, Laura und Adriana aus der 2BFH2 und
Steffi, Franzi und Philip aus dem 1BKP2. Und Frau Nagel, unser „Service-Point“
für Abfahrts- und Ankunftszeiten, Bahngleise, Eintrittspreise und sonstige
Fragen der Austauschkoordination.
In Leipzig haben uns Frau Meyer, Frau
Henke und unsere Austauschpartnerinnen und -partner am Bahnhof abgeholt und
sich auch in den kommenden Tagen immer darum gekümmert, dass wir uns wohlfühlen
konnten in der ungewohnten Umgebung. Außer einem Begrüßungsfrühstück und einer
Schulführung standen die Teilnahme am Unterricht im Bereich Sozialassistenz,
eine Stadtrundfahrt durch und um Leipzig, der 366-Stufen-Aufstieg aufs berühmte
Völkerschlachtdenkmal „Völki“ sowie eine schülergeführte Sightseeing-Tour durch
Leipzigs Innenstadt auf dem Programm: Hotspots wie die Thomaskirche, das alte
„verlotterte“ Rathaus, die Mädlerpassage (Achtung: Goethe-Alarm in Auerbachs
Keller!), die Nikolaikirche als Ausgangspunkt der friedlichen Revolution von
1989, das Gewandhaus und nicht zuletzt die hypermoderne Leipziger Uni mit dem
allesüberragenden ehemaligen „Uniriesen“ (142 Meter, 34 Etagen – dieses Mal
aber per Aufzug zur Aussichtsplattform!) sind vielleicht manchen von euch schon
ein Begriff. Wenn nicht, wird’s höchste Zeit für eine Tellerrand-Erweiterung:
Unser Austauschprogramm mit dem BSZ Leipziger Land gibt es schon seit fast vier
Jahren und es entwickelt sich zu einem echten Erfolgsmodell. Ihr solltet es mal
testen! Beste Bildung, sagt Goethe. Im Frühling kommen Frau Meyer und Frau
Henke mit Rosalie, Klara, Kim, Wiebke, Hanna und Xaver zum Gegenbesuch zu uns
nach Friedrichshafen – habt ihr nicht Lust, sie kennenzulernen? Wäre ja schon
mal ein Anfang …
Die Klassen der Zweijährigen Berufsfachschule hatten einen
außergewöhnlichen Referenten zu Gast: Herr Schuler von dem Verein Trott-war
e.V. reiste extra aus Stuttgart an, um den Schüler*innen unter anderem von
seinen eindrücklichen Erfahrungen als obdachloser Alkoholiker zu berichten.
Gebannt hörten sie zu, während Tommy – „5 Euro ins Kässle für diejenigen, die
‚Sie‘ sagen“ – berichtete, wie er von einem Tag auf den anderen aus dem
Erwerbsleben als Koch in die Arbeits- und Obdachlosigkeit rutschte. Auf der
Straße half ihm ein Mittel, das viele Wohnungslose wählen, um ihre Situation aushalten
zu können: Alkohol. Als anderthalb Flaschen Wodka am Morgen nicht mehr
ausreichten, um in den Tag starten zu können, wurde ihm jedoch klar, dass sein
Leben auf dem Spiel steht. Herr Schuler schaffte, was nicht jedem gelingt: Er
hörte auf zu trinken, heiratete die Liebe seines Lebens und eroberte durch
seine Tätigkeiten als Straßenzeitungsverkäufer und Stadtführer einen Platz als
vollwertiges Mitglied in der Gesellschaft zurück, was ihn zurecht stolz und
glücklich macht.
Durch seine authentische und direkte Art gelang es Herrn
Schuler besser, als es jedes Lehrbuch könnte, zu zeigen, welche Gefahren hinter
harmlos scheinenden Drogen lauern können: Substanzen, die in Tabak versteckt
sind oder bunt wie Smarties daherkommen, lassen den Rausch schnell zum Albtraum
werden, wenn sie den Körper von innen zerfressen und innerhalb weniger Monate
zum Tod führen: „Googelt mal ‚Krokodil‘ und ‚Fotos‘, dann wisst ihr, was ich
meine.“ Auch von obdachlosen Kindern und Jugendlichen wusste Herr Schuler zu
berichten, was viele Schüler*innen sichtlich betroffen machte. Trotz vieler
drastischer Schilderungen gelang es „Tommy“ jedoch, viel Zuversicht und
Lebensfreude zu vermitteln: „Wichtig ist, dass man dem Ganzen durch Humor den
Schrecken nimmt, und ich kann immer noch über mich selbst lachen.“ Zusätzlich
wies das Präventionsteam die Schüler*innen darauf hin, dass es viele Anlaufstellen
für Betroffene und besorgte Angehörige oder Freunde gibt. Eine Liste mit
entsprechenden Kontaktdaten an der Schule und in Friedrichshafen / Umgebung
findet sich in jedem Klassenzimmer.
Wir danken Herrn Schuler ganz herzlich für seine Offenheit
und die vielen interessanten Impulse, die er uns mitgegeben hat! Unser Dank
gilt auch der Kommunalen Kriminalprävention Bodenseekreis e.V., die diese
Veranstaltung finanziell ermöglichte.
Berufskolleg für Gesundheit und Pflege:
18:00 Informationsvortrag
Berufliches Gymnasium:
19:00 Informationsvortrag zu den Profilen und Fächern
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